Die Regisseurin Karina Novikova meint dazu: „Die 1832 geschriebene Oper klingt wie aus den Notizen eines zeitgenössischen Psychotherapeuten oder einer Netflix-Serie. Was mich in dieser Inszenierung interessiert, ist, was passiert, wenn zwei Herangehensweisen an die Liebe – hedonistisch und romantisch – aufeinanderprallen. Die eine wird von Adina verkörpert, für die die Liebe ein leichter Zeitvertreib ist: Die Fülle der Verehrer verschönert ihr Leben und berauscht sie mit der Fülle der Erfahrung. Die andere, an die Nemorino aufrichtig glaubt, ist die Auffassung von der Liebe als dem stärksten, allumfassenden, lebensverändernden, immer weiter wachsenden Gefühl. Ihre Liebesgeschichte handelt von giftigen Beziehungen, Manipulation, Selbstmisstrauen oder Selbstmüdigkeit, Verzweiflung…“