In Klaipėdas Altstadt, zwischen den roten Ziegeldächern und den engen Gassen, verbirgt sich eine überraschende, aber bedeutende architektonische Linie – die Spuren des Bauhauses. Es ist nicht nur ein Stil, sondern ein Zeichen der Modernisierung der Stadt: eine mutige, lakonische Erzählung, die im Dialog von Form und Funktion steht und von Klaipėda in der Zwischenkriegszeit berichtet, als die Hafenstadt eine wichtige Zone des kulturellen und wirtschaftlichen Einflusses Deutschlands war.
Bauhaus ist eine 1919 vom Architekten Walter Adolf Georg Gropius in Deutschland gegründete Designschule, die die Einstellung zur Architektur, zum Design und zur Welt der Alltagsgegenstände grundlegend verändert hat. Diese Bewegung lehnte den dekorativen Historismus ab und strebte danach, dass jedes Objekt – vom Gebäude bis zum Stuhl – rational, funktional und ästhetisch klar gestaltet ist.
Der Geist des Bauhauses hat in Klaipėda besonders organisch Wurzeln geschlagen – dies ist sowohl auf die deutschen Bauvorschriften als auch auf die Vision der einheimischen Architekten zurückzuführen. In der Zwischenkriegszeit entstanden hier ganze Viertel, in denen einfache Formen, flache Dächer, regelmäßige Fensterreihen und eine rationale Raumaufteilung vorherrschen.
Zu den auffälligsten Beispielen zählen das ehemalige Gebäude des Handelsinstituts (heute Universität Klaipėda), Wohnhäuser im Viertel Vitė und durch Funktionalismus geprägte Gebäude in den Straßen Liepų und Herkaus Manto.
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