Hinter Giruliai, im Dorf Kukuliškiai (Kukulischken), verborgen zwischen Dünen und Kiefern, liegt eines der eindrucksvollsten Relikte des Zweiten Weltkriegs im Raum Klaipėda – die Küstenartilleriebatterie „Memel-Nord“. Es ist das einzige fertiggestellte Küstenverteidigungssystem, das nach der Annexion des Memelgebiets durch Deutschland im Jahr 1939 errichtet wurde. Die zweite Batterie – „Memel-Süd“ – blieb hingegen nur ein Entwurf. Mächtige Silhouetten aus Beton, dicke Mauern und der Wind, der durch Öffnungen der Sehrohre pfeift, erzählen von einer Zeit, in der die See nicht nur vor Wellen geschützt wurde.
Heute ist dieser Ort kein militärisches Sperrgebiet mehr, sondern ein lebendiges Freilichtmuseum mit interaktiver Ausstellung – zu besuchen mit Führung oder eigenständig. Eine Zeitreise, die dazu einlädt, Geschichte hautnah zu erleben: Besucherinnen und Besucher können originale Bunkeranlagen erkunden, sehen, wie Kriegsingenieurwesen funktionierte, und für einen Moment in jene Zeit eintauchen, als die Ostsee die Frontlinie berührte.
Ein Ort, an dem die Schatten der Vergangenheit mahnen, den Frieden von heute zu schätzen.
Geöffnet täglich von 12 bis 20 Uhr – eine vorherige Anmeldung ist empfehlenswert.