Wie viele Jahrhunderte hat dieser üppige Wald geheimnisvoll auf das wechselhafte Meer hinabgeblickt? Das beeindruckende Steilufer des Holländerhuts zählt zu den markantesten Orten der gesamten litauischen Küstenregion. Zwischen Giruliai und Karklė gelegen, erhebt sich hier die höchste Küstenerhebung Litauens (24,4 m) – ein uraltes Naturrelikt. Es handelt sich um eine parabelförmige Düne, geformt von eiszeitlichen Gletschern und emporgehoben auf einem Moränenrücken. Heute nagt die Brandung unaufhörlich an ihr, wodurch Abbrüche entstehen und uralte Findlinge freigelegt werden.
Das steile Kliff, bewachsen mit Kiefern und Eichen, diente schon im 19. Jahrhundert als Seezeichen: Damals wurden hier erste Navigationsmarken errichtet, und seither ist der Holländerhut auch in Seekarten verzeichnet. Der Name leitet sich wohl vom Umriss des Hangs ab, der aus der Sicht vom Meer an einen holländischen Hut erinnert.
Vom Kliff aus eröffnet sich ein atemberaubender Ausblick: ein steiniger Strand, kreisende Vögel und ein Horizont, der in der Ferne zu verschwimmen scheint. Oben lädt ein Wanderweg mit dendrologischer Sammlung zum Innehalten ein – zu einer kurzen Reise in die Tiefen von Natur und Geschichte.
Holländerhut – das ist nicht nur Landschaft, sondern ein Gefühl, das lange nachklingt.