Bereits im 16. Jahrhundert war das Ufer der Danė von zahlreichen Speichern geprägt – dies belegt auch die älteste bekannte Darstellung der Stadt aus dem Jahr 1535. Anfang des 17. Jahrhunderts standen in der Žvejų-Straße bereits steinerne Wohnhäuser und Speicher. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war der Speicher in der Žvejų-Straße 12 als „Germania-Speicher“ (Deutschlandsspeicher) bekannt, während das angrenzende Gebäude in der Žvejų-Straße 8 der „Dange-Speicher“ (Danė-Speicher) genannt wurde. Wegen ihrer architektonischen Ähnlichkeit nannten die Stadtbewohner sie die „Zwei Brüder“. Die einfallsreichen Namen der Klaipėdaer Speicher spiegeln den städtischen Anspruch wider, selbst die praktische Architektur mit Bedeutung zu versehen. Im 18. und 19. Jahrhundert befanden sich hier die Speicher „Hermes“, „Leopard“, „Drei Dächer“, „Großer Speicher“, „Karol“, „Grüner Speicher“ und weitere. Die erhaltenen Gebäude sind wie Erinnerungskapseln, die die Spuren des Handelsbooms bewahren und erzählen, wie der Hafen das Stadtbild prägte. Sie erinnern daran, dass auch funktionale Bauten zu Zeugen der Geschichte einer Stadt werden können, in der damals bereits das Leben pulsierte und die besondere, dynamische und offene Energie Klaipėdas spürbar war.
Adresse: Žvejų g. 12, Klaipėda